
Alles fing damit an, dass ein paar Moderatoren von Radio Corax aus Leipzig kommen und sich gern den mühesamen Weg nach Halle sparen wollen, indem sie sich frech in ein Studio des dortigen freien Radios (Radio Blau) setzen und dann live senden.
An uns ging damit die Aufgabe, sich eine spannende Lösung für die Übetragung der Signale einfallen zu lassen. Naja, es wurde eher vorrausgesetzt, dass sich die Schranktechies schon kümmern und da es nunmal an uns hängen blieb, wollten wir uns nicht lumpen lassen.
Die Idee
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten Audiosignale über weite Strecken zu übertragen: ISDN, kostet Geld und macht die Telefonleitung dicht, und Internet-Streams, kostet kein Geld (wenn Flatrate vorhanden) aber macht nen größeren Aufriss.
Aufriss = spannende Aufgabe, Entscheidung gefallen.
Der Plan
Wir stellen bei Radio Corax einen Icecast-Server hin, den man intern abhören und auf die Mixer legen kann. Bei Radio Blau in Leipzig platzieren wir das Gegenstück, einen Darkice-Client, der dort das Audiosignal des Studios einpackt und zu uns nach Halle schießt. Alles, was in der Ferne an Wort- und Musik ins Mikro geflötet wird, fällt ca. 10 Sekunden später bei uns aus der Leitung und ins Mischpult, wird wieder verpackt und geht direkt auf den Sendeturm on Air.
Und weil wir gerade so tollkühne Pläne schmieden, verpacken wir den Darkice-Client in einer S100 von der Telekom (eigentlich ein Wohnzimmergerät zum online Filme schauen, der Dienst wurde mangels Interesse letzten Sommer eingestellt), löten Audio-Eingänge dran und kleben einen schicken Terminal.21-Aufkleber drauf, damit es im Studio was hermacht.
Der Weg
Die S100 hat nur einen internen Flash-Speicher und keine Festplatten, aber einen schicken IDE-Controller. IDE-Kabel ran, am Netzteil ne weitere Spannungsversorgung angelötet, Platte mit Winkel im Gehäuse angeschraubt, fertig.
Debian installiert, kein Sound, shit. Upgrade auf Debian Lenny, kein Sound. Kommt alsa mit der Soundkarte klar? Haben die gefingert? Zweifel!
Die einzige Rettung ist gentoo, dort können wir relativ lässig bis auf Treiber-Code-Ebene runter und im schlimmsten Fall versuchen etwas anzupassen, Horror-Vorstellung.
Gentoo installiert, Sound, bestens. Gentoo bleibt das beste Linux!
Testen
Es folgt der Dauertest: 10 Minuten senden, 5 Minuten Pause, ein ganzes Wochenende lang. Alles funktioniert bestens.
Wir halten kurz Inne, was treiben wir hier eigentlich gerade? Audiosignal von meinem Arbeitsrechner in die S100, die einen Meter weiter rechts steht, von dort verpackt im Stream per Internet zum Icecast-Server bei Radio Corax, welchen wir mit einem Laptop abhören (zweiter Stream zurück von Corax in mein Zimmer), am Laptop auf die Kopfhörer die ich auf meinen Ohren trage, vor meinem Arbeitsrechner sitzend, natürlich. 10 Sekunden Latenz, von glücklichen Hackern mit Hand gepflückt.
Ausliefern
Und dann heute der große Tag, schnell noch einen schicken Aufkleber mit Terminal.21-Logo fürs Blinkelicht an der Frontblende gedruckt und noch warm auf den Studio-Tisch.
Die ersten real-live Tests sind vielversprechend. Am nächsten Donnerstag ist die erste Sendung geplant, wir bleiben gespannt...
ToDo
Version 2 der ganzen Kiste ist geplant. Wir wollen das ganze gern per OpenWRT auf den internen Flash-Speicher bekommen und so die Festplatte sparen. Die Front-LEDs spinnen noch böse rum, da muss noch was passieren und unser Audio-Techniker im Radio träumt von einem zweiten Audio-IN, wird wohl per USB ran kommen.
Es bleibt spannend.
P.S.: Falls jemand eine S100 übrig hat, her damit!
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten Audiosignale über weite Strecken zu übertragen: ISDN, kostet Geld und macht die Telefonleitung dicht, und Internet-Streams, kostet kein Geld (wenn Flatrate vorhanden) aber macht nen größeren Aufriss.
Aufriss = spannende Aufgabe, Entscheidung gefallen.
Der Plan
Wir stellen bei Radio Corax einen Icecast-Server hin, den man intern abhören und auf die Mixer legen kann. Bei Radio Blau in Leipzig platzieren wir das Gegenstück, einen Darkice-Client, der dort das Audiosignal des Studios einpackt und zu uns nach Halle schießt. Alles, was in der Ferne an Wort- und Musik ins Mikro geflötet wird, fällt ca. 10 Sekunden später bei uns aus der Leitung und ins Mischpult, wird wieder verpackt und geht direkt auf den Sendeturm on Air.
Und weil wir gerade so tollkühne Pläne schmieden, verpacken wir den Darkice-Client in einer S100 von der Telekom (eigentlich ein Wohnzimmergerät zum online Filme schauen, der Dienst wurde mangels Interesse letzten Sommer eingestellt), löten Audio-Eingänge dran und kleben einen schicken Terminal.21-Aufkleber drauf, damit es im Studio was hermacht.
Der Weg
Die S100 hat nur einen internen Flash-Speicher und keine Festplatten, aber einen schicken IDE-Controller. IDE-Kabel ran, am Netzteil ne weitere Spannungsversorgung angelötet, Platte mit Winkel im Gehäuse angeschraubt, fertig.
Debian installiert, kein Sound, shit. Upgrade auf Debian Lenny, kein Sound. Kommt alsa mit der Soundkarte klar? Haben die gefingert? Zweifel!
Die einzige Rettung ist gentoo, dort können wir relativ lässig bis auf Treiber-Code-Ebene runter und im schlimmsten Fall versuchen etwas anzupassen, Horror-Vorstellung.
Gentoo installiert, Sound, bestens. Gentoo bleibt das beste Linux!
Testen
Es folgt der Dauertest: 10 Minuten senden, 5 Minuten Pause, ein ganzes Wochenende lang. Alles funktioniert bestens.
Wir halten kurz Inne, was treiben wir hier eigentlich gerade? Audiosignal von meinem Arbeitsrechner in die S100, die einen Meter weiter rechts steht, von dort verpackt im Stream per Internet zum Icecast-Server bei Radio Corax, welchen wir mit einem Laptop abhören (zweiter Stream zurück von Corax in mein Zimmer), am Laptop auf die Kopfhörer die ich auf meinen Ohren trage, vor meinem Arbeitsrechner sitzend, natürlich. 10 Sekunden Latenz, von glücklichen Hackern mit Hand gepflückt.
Ausliefern
Und dann heute der große Tag, schnell noch einen schicken Aufkleber mit Terminal.21-Logo fürs Blinkelicht an der Frontblende gedruckt und noch warm auf den Studio-Tisch.
Die ersten real-live Tests sind vielversprechend. Am nächsten Donnerstag ist die erste Sendung geplant, wir bleiben gespannt...
ToDo
Version 2 der ganzen Kiste ist geplant. Wir wollen das ganze gern per OpenWRT auf den internen Flash-Speicher bekommen und so die Festplatte sparen. Die Front-LEDs spinnen noch böse rum, da muss noch was passieren und unser Audio-Techniker im Radio träumt von einem zweiten Audio-IN, wird wohl per USB ran kommen.
Es bleibt spannend.
P.S.: Falls jemand eine S100 übrig hat, her damit!
Das könnte ja echt bald mal in Serienprodunktion gehen!